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Über den Krieg

Stationen der Kriegsgeschichte im Spiegel ihrer theoretischen Reflexion
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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Münkler, Herfried
Verfasserangabe: Herfried Münkler
Medienkennzeichen: Magazinbestand
Jahr: 2002
Verlag: Weilerswist, Velbrück Wiss.
Mediengruppe: Magazin
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Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Münkler, Herfried
Verfasserangabe: Herfried Münkler
Medienkennzeichen: Magazinbestand
Jahr: 2002
Verlag: Weilerswist, Velbrück Wiss.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Eem, SSG Geschichte
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ISBN: 3-934730-54-X
Beschreibung: 1. Aufl., 293 S.
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Fußnote: Die Friedenshoffnungen nach dem Ende des Ost-West-Konflikts währten nur kurze Zeit: Die Kriege im Kaukasus, auf dem Balkan, in Afghanistan, Afrika und Südostasien zeigen überdeutlich, daß mit dem Ende des 20. Jahrhunderts nicht das Zeitalter der Kriege, sondern allenfalls das der zwischenstaatlichen Kriege zu Ende gegangen ist. Der Krieg wechselt, einem Chamäleon gleich, nur seine Erscheinungsform. Die meisten der gegenwärtig geführten Kriege sind innergesellschaftliche und transnationale Auseinandersetzungen, in denen reguläre Armeen - wenn überhaupt - nur noch ein Akteur unter anderen sind. Jetzt wird in seiner ganzen Dramatik sichtbar, was sich seit mehreren Jahrzehnten angekündigt hatte: die Entstaatlichung des Krieges. Nach den Greueln marodierender Banden während des Dreißigjährigen Krieges gelang den aufsteigenden Nationalstaaten im Verlauf des 17. Jahrhunderts die Durchsetzung des staatlichen Monopols auf kriegerische Gewaltausübung und damit eine "Hegung" des Krieges. An die Stelle der privaten Fehde und der durch keinerlei Rechtsregeln gezügelten Feindschaft trat die wechselseitige Anerkennung der Gegner als legitimer Kombattanten. Dadurch nahm der Krieg einen fast protokollarischen Charakter an und ermöglichte die Unterscheidung zwischen Soldaten und zivilen Nichtkombattanten, also einen gewissen Schutz der am Kampfgeschehen unbeteiligten Zivilbevölkerung sowie der Gefangenen und Verwundeten. Diese Entwicklung war nicht zuletzt mit der Professionalisierung der Krieger durch Kasernierung, regelmäßiges Exerzieren, Einübung von Disziplin und vor allem durch die Ausbildung einer spezifischen Professionsethik des Soldatenstandes verbunden. In den ritualisierten Kabinettskriegen absolutistischer Fürsten bestand die Kriegskunst im Zweifelsfall eher darin, die Schlacht zu vermeiden und Umfang und Intensität der Gewaltausübung in ein kalkulierbares Verhältnis mit den politischen Zielen zu setzen ...
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